Gewinnen durch Kommunikation
Dieser Artikel ist
erschienen in
RATIOPHARM / MERCKLE. Unter dem Motto Kommunikation ist Alles
Alles ist Kommunikation wird Deutschlands pharmazeutischer Nachwuchs für
dieses wichtige Thema im späteren Beruf sensibilisiert. Bereits an allen Universitäten
mit der Fachrichtung Pharmazie finden Veranstaltungen zu diesem Thema statt. Den Rufen der
Studenten nach einer Aufbaustufe zur Vertiefung des erworbenen Wissens entspricht die
Firma durch eine mehrtägige Veranstaltung in ihren eigenen Räumen in Ulm.
Was ist
eigentlich Bildung? Ist Bildung gleichzusetzen mit Ausbildung?
Ist es damit die Förderung der Intelligenzen durch die Institution Schule und im
Anschluss daran durch die Universität?
Das Ausbildungssystem Schule/Universität bemüht sich vorwiegend um Sprache und
mathematisch logische Fertigkeiten und bewertet auch nur diese. Sechs weitere
Intelligenzen bleiben eher unberücksichtigt. An den Hochschulen findet sogar noch eine
weitere Aufteilung der Wissensgebiete statt, die zwischen den Geistes- und
Naturwissenschaften. Angehende Apotheker werden durch das Pharmaziestudium ausschließlich
naturwissenschaftlich ausgebildet. 95 Prozent der Studierenden müssen später jedoch in
der Apotheke eher im Umgang mit Menschen glänzen, als mit profunden Kenntnissen der
Formeln und Synthesewege der Arzneistoffe.
Es geht dem angehenden Pharmazeuten dabei wie dem Musiker, der E-Musik studieren muss,
auch wenn er später in der U-Musik Erfolg haben möchte. In der Musik gibt es daher auch
nur wenige Künstler, die auf beiden Bühnen überzeugen. Genau dieses wird vom Apotheker
in der beruflichen Praxis aber verlangt.
Die naturwissenschaftliche Basis durch Chemie, Biologie, Physik und weitere Fächer kann
nur das Was liefern, die unabdingbare Voraussetzung der Beratung. Echte
Kompetenz und Überzeugungskraft stellt sich allein durch das Kommunizieren des passiven
Wissens, das Wie, ein.
Dies hat auch die Pharmaindustrie, allen voran die Firma ratiopharm erkannt. Sie liefert
optimale Hardware in Form preiswürdiger, hochwertiger Arzneimittel. Im expandierenden
Bereich der Selbstmedikation ist der Konzern genauso wie der Endverbraucher Patient, auf
die Mittler im Vertriebsweg, insbesondere die Apotheken angewiesen. Aus dieser
Schlüsselstellung heraus ergeben sich Anforderungen an die Beratenden, das
pharmazeutische Personal. Die Schnittstelle zwischen Hersteller und Konsument
kann nur dann optimal gestaltet werden, wenn kommunikative und soziale Kompetenz nach Ende
der eigentlichen Ausbildung zum freiwilligen Pflichtfach wird.
Nach den ersten, praktischen Schritten in der Offizin (dem Apothekenverkaufs- und Beratungsraum), ist es daher notwendig, die Bewertung aller Abläufe in einer Apotheke, und nicht nur die der Arzneimittelabgabe, für die jungen Einsteiger einfacher und nachvollziehbarer zu gestalten. Und das gelingt am besten fernab vom eigenen Tätigkeitsbereich! Hier hat ratiopharm, den inzwischen bei den jungen Pharmazeuten bekannten, Salziger/Gerhold von argumenta einen zusätzlichen Auftritt in der Firmenaula ermöglicht. Was bedeutet das an Neuem?
Zu einem Aha-Erlebnis wird für die meisten der Pharmaziepraktikanten der erste Kontakt mit einer seit der Kindheit nicht mehr praktizierten Lernmethode, dem Spielen. Viel zu sehr ist inzwischen der andere Ablauf, die abstrakte Theorieaufnahme, dann Sprechen und danach Denken, in Fleisch und Blut übergegangen. Das Handeln nach dem Erlernten fällt sogar meistens ganz unter den Tisch.
Die Erziehungswissenschaften, allen voran die University of California in Los Angeles (U.C.L.A.) berücksichtigt in ihren neuesten Erkenntnissen, dass Handeln Priorität hat. Erst dann folgen Überdenken, Artikulieren und Reflektieren. Als Folge daraus entsteht die Erkenntnis eines Nutzens, der unser zukünftiges Verhalten entscheidend beeinflusst, weil auf einmal eigenes Interesse am Gebrauch des Erlernten entsteht.
Auf dieser Basis
angeleitet, sind die jungen Teilnehmer auch bereit, sich freiwillig auf erste Kontakte mit
der Videokamera einzulassen. Alle, ohne Ausnahme, erleben dabei am eigenen Leib, wie sich
eine unsichere Situation in Sicherheit verwandeltes wächst die Lust auf mehr von diesen
Erlebnissen. Auf diese Weise motiviert, erkennt jeder die Bedeutung und Wirkung der
verschiedenen Kommunikationsmittel, z.B. die der Sprache und der Körpersprache.
Blitzschnell wird klar, wie entscheidend die Persönlichkeit, der Standpunkt und der
innere Dialog hinter den Signalen bei jedem Weißkittel sind.
Nachwuchs will mehr wissen
Das führt zu
ganz eindeutigen Äußerungen im -anonymen- Bewertungsbogen dieser Veranstaltung: Der
pharmazeutische Nachwuchs fordert Verlängerung einer Lehrmaßnahme! Das ist vielleicht
selten, aber es kommt noch vor. Die Firma ratiopharm bemüht sich um ein offenes Ohr für
diese Vorschläge.
Mit modernem
aktivierenden Lernen und ständigem Bezug zur Praxis bietet die Industrie hier einen
prägenden, neutralen Kick.
So gelingt es mit
diesem Angebot der Pharmaindustrie, die Lücke in der Approbationsordnung, der
Gesetzesvorschrift zur Apothekerausbildung, kleiner werden zu lassen. Sie entsteht da, wo
auf einen dienstleistungsorientierten Beruf vorbereitet werden soll und trotz allem
Begriffe wie soziale oder emotionale Intelligenz nie an das Ohr
des Kandidaten dringen. Hier gibt es bisher viel zu wenig über die
geisteswissenschaftlichen Grundlagen im Berufsleben.
Leider lässt die
Informationsflut heute kein Studium generale mehr zu, aber eins wird deutlich:
Initiativen von Seiten der Industrie, verbunden mit Eigeninitiative und Motivation des
Einzelnen, bringen eine gute Sache nach vorn.
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